Vier Torbeteiligungen beim Debüt, zuletzt erneut eine Vorlage im Testspiel: Zumindest den ersten Eindrücken zufolge könnte der FC Schalke 04 mit Neuzugang Andreas Vindheim einen Treffer gelandet haben. RS wirft einen Blick auf Wintertransfers von S04, die in den vergangenen Jahren für Aufsehen sorgten – ob sportlich oder anderweitig.
Saison 2020/21: Sead Kolasinac
Es war das letzte Aufbäumen der Königsblauen auf dem Transfermarkt: Bereits akut vom Abstieg bedroht, sollte die Rückkehr von Kolasinac noch einmal Kräfte freisetzen. Als Fanliebling, Identifikationsfigur und Kämpfernatur wurde er gleich zum Kapitän ernannt. Doch auf dem Platz zeigte sich schnell, dass Kolasinac aufgrund fehlender Spielpraxis und Fitness den hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnte. Nach dem Abstieg kehrte er zum FC Arsenal zurück. Kürzlich wechselte der Linksverteidiger zu Olympique Marseille.
Saison 2020/21: Klaas-Jan Huntelaar
Das Vereinsumfeld rechnete dem Torschützen-König von 2012 hoch an, dass er sich gegen ein entspanntes Karriereende bei Ajax Amsterdam entschied und sich stattdessen noch einmal schmutzig machen wollte. Doch auch diese Rückkhol-Aktion fruchtete nicht. Huntelaar traf, verpasste aber die Hälfte der Rückrunde verletzt. Mit dem Abstieg nahm die Laufbahn des früheren Top-Stürmers ein bitteres Ende.
Saison 2016/17: Daniel Caligiuri
Seine Verpflichtung für rund 2,5 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg entpuppte sich als Volltreffer. Caligiuri lieferte konstant gute Leistungen auf Schalkes rechter Außenbahn und avancierte zur Führungskraft. Er verließ S04 dreieinhalb Jahre und 130 Einsätze (46 Torbeteiligungen) später als verdienter Spieler – und Derbyheld. Vier Treffer und zwei Vorlagen gelangen dem heutigen Augsburger gegen den BVB. Unter anderem beim legendären 4:4 und beim 4:2-Sieg im April 2019, als er traumhaft per Freistoß traf.
Saison 2016/17: Guido Burgstaller
Es dauerte nicht lange nach seinem Wechsel von Nürnberg nach Gelsenkirchen, da sang das ganze Stadion regelmäßig seinen Namen. Mit neun Toren im ersten halben Jahr schoss sich Burgstaller schnell in die Fanherzen. Doch die Beziehung kühlte ab, nachdem der Österreicher immer seltener – und im letzten Jahr bei S04 gar nicht mehr – traf. Beim FC St. Pauli blüht er derzeit wieder auf und traf auch beim 2:1 gegen Schalke im Dezember.
Saison 2012/13: Michel Bastos
Als brasilianischer WM-Teilnehmer von 2010 passte die prominente Leihgabe von Olympique Lyon gut zu den Ansprüchen der Knappen, die damals noch im Achtelfinale der Champions League standen. Doch nach einem Bilderbuch-Debüt - gegen Greuter Fürth versenkte Bastos einen seiner berüchtigten Distanzschüsse - baute er schnell ab. Nach einem halben Jahr verließ Bastos Schalke wieder, danach wechselte er munter durch die Weltgeschichte.
Saison 2007/08: Albert Streit
Aus seinem Wechsel von Eintracht Frankfurt zu Schalke entwickelte sich eines der wohl größten Missverständnisse der jüngeren Klubgeschichte. Aber für Aufsehen sorgte Streit allemal. Er wurde suspendiert, verliehen, und nach seiner Rückkehr erneut degradiert. Der unrühmliche Höhepunkt: Bei einem Einsatz in Schalkes Reserve wurde der Rechtsaußen von Zuschauern übel beschimpft und bespuckt - ausgelöst durch seine Ankündigung, seinen gut dotierten Vertrag aussitzen zu wollen. Nach einer Schlammschlacht stand am Ende des Jahres 2011 die endgültige Vertragsauflösung.
Saison 1999/00: Emile Mpenza
Während Routiniers wie Mike Büskens und Ingo Anderbrügge Schalke zur Jahrtausendwende verließen, kam mit Mpenza ein junger Belgier ins Ruhrgebiet. Nach solidem Start mit sechs Toren im ersten Halbjahr, lief der Angreifer in der Folgesaison richtig heiß: Er lieferte 13 Treffer und elf Vorlagen und bildete mit Ebbe Sand das gefürchtetste Sturmduo der Liga. Zur Meisterschaft reichte es bekanntlich nicht ganz. Es war Mpenzas beste Saison für die Königsblauen, von denen er sich 2003 wieder verabschiedete.